👌 Tipps: Raus aus diesen Apps! Und damit aus dem ewigen Vergleichen...
Raus aus diesen Apps!
Vom Follower zum Freigeist in 37 Stunden.
In der neuen ZIMMERSTUNDE, dem "Magazin für Gehirnstürme und (ent)spannende 60 Minuten in der Hotellerie und Reisebrache".
Raus aus diesen Apps!
Vom Follower zum Freigeist in 37 Stunden.
Diesen Moment werde ich nie vergessen:
Mit Herzklopfen und schwarzer Bundfaltenhose war ich 2006 auf dem Weg zu einem besonderen Kundentermin. Ich war nervös. Zu Recht, denn das Ziel meiner Fahrt im hellblauen Polo war ein Hotel, das in aller Munde war. Bei Cappuccino mit Zimt hörte ich von den Visionen des neuen Umbaus. War beeindruckt von dem Vorhaben – und von der Freiheit und Begeisterung, die ich im Team spürte. Alles schien möglich. Und das war es auch.
Doch etwas hat sich verändert.
Etwas scheint in den letzten Jahren verloren gegangen zu sein. Nicht nur, dass der hellblaue Polo eingetauscht werden musste und Tee den Cappuccino ersetzt hat. Dieses wunderschöne Gefühl beherzter Großzügigkeit – so finde ich – fehlt uns Unternehmern und Kreativen heute zunehmend, wenn wir Pläne schmieden und Entscheidungen treffen.
Ganz klar:
Die wirtschaftliche Situation ist (nach wie vor) angespannt. Das Wetter spielt nicht immer nach dem Saisonkalender. Loyale Mitarbeiter sind rar. Doch darf ich ehrlich sein? Ich glaube, das alleine ist es nicht. Da ist etwas anderes, das uns heute oft so zurückhaltend und besorgt stimmt.
Der Apfel und das verlorene Paradies
Ich glaube: Unsere Aufbruchsstimmung und unsere kreative Lust werden von etwas verschlungen, das direkt in unserer Hand liegt. Es ist der Apfel in der schicken Handyhülle, der uns aus dem Paradies vertreibt, in dem wir leben statt liken und genießen statt googeln. In dem wir ein Freigeist sind, kein Follower und in dem wir mutig Neues schaffen, ohne dafür sofort bewertet, kritisiert und kategorisiert zu werden. Doch durch unser konstantes, digitales Vergleichen mit der Konkurrenz und dem Druck aus den Bewertungsplattformen schwingt nun bei jedem neuen Vorhaben nicht mehr nur Euphorie, sondern auch eine gute Portion Angst mit. Und was tun wir, wenn wir Angst haben?
Wir rüsten auf!
Wir investieren jährlich. Überbieten uns selbst – und hoffentlich den Mitbewerber. Doch egal was wir erschaffen und welches Projekt wir realisieren: Neue Kritik aus dem Netz ist vorprogrammiert. Der Druck wächst und nach einem Abend in der Welt von Instagram, Facebook und Tripadvisor fühlen wir uns abgehängt und atemlos. Drehen uns schlaflos von einer Seite zur anderen – und fragen uns:
„Wie soll ich da noch mithalten?“
Ein neues Designer-Chalet hier. Ein gigantischer Infinity-Pool dort. Exzellent abgeschmeckt mit Food-Porn vom Allerfeinsten aus den verschiedensten Hotelküchen. Da wird es eng ums Herz. „Das war doch meine Idee!,“ rufen wir innerlich, wenn jemand unsere Vorhaben früher umsetzt – doch keiner hört uns. Schon gar nicht die liebe Muse, die längst schon wieder jemand anderen küsst. Jemanden der eines für sie hat: Zeit. Aufmerksamkeit und Ausrichtung. Ruhe und einen klaren Fokus auf sich selbst und die eigenen Stärken. Und etwas, das völlig aus der Mode gekommen ist: Langeweile in der wir großartige Ideen und Visionen finden – und Langmut, um sie dann auch tatsächlich umzusetzen.
Aber die Langeweile ist unser Feind
und die Stille bedrohlich. Daher flüchten wir in die digitale Dauerablenkung – und konsumieren erneut, anstatt zu kreieren. Es ist horrend und es ist wahr: Mehr als 5 Stunden pro Tag, also rund 37 Stunden unserer Freizeit widmen wir Durchschnittseuropäer jede Woche dem privaten Surfen, Online-Shopping, Fernsehen & Co. Jede Website wandeln wir am Smartphone in eine App, jede Aktivität lassen wir von einem schicken Programm tracken, jede Zeitung lesen wir online.
Wir verschieben unsere Welt ins Digitale.
Dieses Leben als Medienkonsument ist zum satten Zweitjob geworden, der uns die Energie raubt, den wir zum Durchstarten brauchen. Ohne Verschnaufpausen und „Always on“ wundern wir uns, warum wir immer müder, angespannter und ideenloser werden. Wir lassen uns behandeln und beraten, dabei ist die Lösung einfach: Lasst uns Urlaub nehmen von unserem Zweitjob als Medienkonsument – und zum Wohl unserer Kreativität und Lebensfreude das tun, was wir den Gästen wünschen: ABSCHALTEN!
Kreieren statt konsumieren.
Wenn wir es wagen ein paar Tage offline zu gehen und medial zu entschlacken, dann dürfen wir uns auf großartige Nebenwirkungen freuen: Verstummt das Medienrauschen, hören wir unsere innere Stimme wieder deutlich. Verblasst der retuschierte Glamour, sehen wir die reale Welt wieder klarer. Wir können unsere Ziele realistischer und reflektierter setzen – und sie somit auch eher erreichen.
Dann werden wir vom Follower (wieder) zum Freigeist, vom Konsument zum Creator, der Ideen jenseits der toten Mitte findet – und persönlich wie beruflich ein Leben kreiert, das Heute und Morgen spannend bleibt.
Und so geht`s:
Setzen Sie diese 7 SWITCH OFF-Tipps ab heute für die nächsten zwei Wochen um … und lassen Sie sich vom Ergebnis überraschen! (Ich konnte so meinen Jahresumsatz verdoppeln und privat eine ganz neue Lebensqualität erreichen.)
Fixe E-Mail- & Web-Zeiten: Planen Sie jeden Tag vier fixe Online-Termine mit einem klaren Beginn und Ende ein. Außerhalb dieser Zeiten sind Sie nur persönlich oder telefonisch erreichbar. Vorteil: Die (oft auch unnötige) Dauerkommunikation im Netz wird gestoppt, die Kommunikation und Produktivität wird effizienter und ruhige Pausen entstehen.
Strikter Social-Media-Detox: Radikal und besonders effektiv: Löschen Sie Ihre Social Media-Apps am Smartphone (können ganz einfach wieder geladen werden) und melden Sie sich am Rechner für die nächsten zwei Wochen von Facebook & Co. ab. Vorteil: Sie distanzieren sich von der Dauerablenkung durch diese Karriere-Killer und entschlacken von all den unnötigen Newsupdates virtueller Freunde.
Vergleich-Stopp: Offline und außerhalb der sozialen Netzwerke wird es herrlich ruhig um die Konkurrenz. Vorteil: Sie können jenseits des destruktiven Vergleichens einen mutigen Blick auf ihre eigenen Potentiale und Möglichkeiten werfen und neue Pläne schmieden.
Offline-Feierabende: Sobald Sie in Ihren Feierabend gehen, lassen Sie das Smartphone und Ihren Laptop ebenfalls ruhen. Vorteil: Sie genießen ungestörte Regeneration und schöpfen Kraft, ohne vom Weltgeschehen und Social-Gewitter wach gehalten zu werden. Sie werden sehen: Ein kraftvoller Tipp gerade auch für Romantik, Familie und Beziehung.
Kreativ-Rendezvous: Machen Sie es Ihrer Muse einfach Sie zu verführen. Laden Sie sie einmal wöchentlich zu einem Date in ein Museum, ein Konzert, eine Theateraufführung, eine Vernissage. Vorteil: Neue Ideen kommen ganz von selbst, wenn wir uns mit der Kunst und Muse verabreden. Das Handy bleibt dabei auch gerne mal alleine zuhause.
3-Minuten-Morgenritual: Beginnen Sie den Tag nicht damit, sich vom Smartphone blenden zu lassen! Listen Sie stattdessen drei Minuten lang alles auf, wofür Sie dankbar sind und einige „Es wäre großartig wenn ...“-Ideen. Vorteil: Dankbarkeit erhellt die Laune sofort. Die Ideen des Morgenrituals machen Lust, in den Pausen des Tages weitergesponnen zu werden.
Tauschen Sie Ihre To-Do-Liste gegen eine To-Create-Liste. Notieren Sie für Ihren Tagesplan nicht die üblichen To-Dos, sondern das, was Sie gerne verwirklichen würden. Koste es, was es wolle. Vorteil: Mit jedem Tag öffnen sich neue Visionen und das kreieren stellt sich vor das Kopieren und Reproduzieren.
Mehr SWITCH OFF-Tipps, das 14-Tage-Programm für Kreativität und Lebensfreude sowie beflügelnde Perspektiven über den Bildschirmrand hinaus warten im neuen Buch „SWITCH OFF und hol Dir Dein Leben zurück“ von Monika Schmiderer. Überall wo es Bücher gibt.